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Nachhaltige Mode ist uncool, teuer und schwer zu finden – oder? Nein. Warum du diese Vorurteile schleunigst über Bord werfen solltest und wie du Mode nachhaltiger konsumierst.
Bei jedem Kauf etwas Gutes tun: Viele Labels spenden aus sozialer Verantwortung einen Teil ihrer Erlöse an Umwelt- oder Wohltätigkeitsorganisationen. Musterbeispiel: die US-Schuh-und-Lifestyle Marke Toms, 2006 von Blake Mycoskie gegründet.
Die Firma sammelt mit jedem Verkauf von Schuhen, Sonnenbrillen oder Taschen Geld für ihr Charity-Projekt "Stand For Tomorrow." Auf diese Weise hat Toms unter anderem an Kinder in Südamerika und Afrika bereits mehr als 93 Millionen Paar Schuhe verteilt. Ein Drittel dieser Schuhe wurde dort hergestellt, wo sie gespendet wurden.
Gerechte Bezahlung für eine bessere Welt: Fair gehandelte Mode soll neben dem Verbot von Kinderarbeit und sicheren Arbeitsbedingungen vor allem gerechtere Löhne garantieren. Deshalb lassen beispielsweise die beiden Pariser Schulfreunde Sébastien Kopp und François-Ghislain Morillion mit ihrem Sneakers-Label Veja nicht nur ökologisch nachhaltig aus Naturkautschuk, Biobaumwolle und pflanzlich gegerbtem Leder produzieren, sie handeln die Produkte auch fair.
So erhalten die Erzeuger einen Mindestpreis, der zuvor von Fairtrade-Organisationen festgelegt worden ist und über dem jeweiligen Weltmarktpreis liegt. Das Unternehmen Veja bezahlt beispielsweise seinen brasilianischen Bauern für ihre Ökobaumwolle etwa das Dreifache von dem, was sie auf dem Weltmarkt kostet. Ein wichtiger Schritt hin zu fairer Bezahlung.
Und zwar mit hohen Arbeits- und Umweltstandards: Was in EU-Ländern gefertigt wird, gewährleistet (mit einigen Ausnahmen in Osteuropa) ein Mindestmaß an sozial gerechten Arbeitsbedingungen und Umweltschutz.
Weit über dem Durchschnitt: die Linzer Firma Neubau Eyewear. Mit ihrem Motto "See & Do Good" steht sie für ökologische Verantwortung, regionale Produktion und nachhaltige Projekte. Und für hochwertige, schicke Brillen sowieso.
Lieber Pflanzenfasern als Gänsedaunen: Auf Pelze zu verzichten, ist bereits seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit. Komplett vegane Bekleidung — das bedeutet: Tiere sind weder Teil des Produkts noch werden sie bei der Herstellung geschädigt — dagegen noch lange nicht. Einer der veganen Vorreiter ist das Biolabel Thokk Thokk.
Die Münchener kombinieren seit mehr als 10 Jahren markant-minimalistisches Grafikdesign mit ökologisch und fair produzierter Mode. Seit der letzten Saison gibt es auch die veganen und recycelten Kapok-Jacken. Diese innovative Outerwear kommt ohne Federn aus und verwendet stattdessen Kapok, auch Pflanzendaune genannt, eine seidig weiche, extrem leichte Zellulosefaser, die man in den getrockneten Früchten des Kapokbaums findet. Sie isoliert hervorragend, ist wasserabweisend und super nachhaltig. Kapokbäume wachsen nämlich wild und gedeihen ohne künstliche Bewässerung.
Ökologisch korrekt heißt auch wassersparend: Wenn es ums Material geht, ist Biobaumwolle top. Allerdings benötigt Baumwolle sehr viel Wasser — eine ganz gewöhnliche Jeans bis zu ihrem Verkauf zirka 7600 Liter! Daher hat zum Beispiel Levi’s bereits 2011 damit begonnen, Jeans wassersparender ("eco-friendly") zu produzieren.
Die unter dem Label "waterless" hergestellten Teile kommen mit 28 Prozent weniger Wasser aus. So konnten bislang fast 2 Milliarden Liter eingespart werden.
Frei von Chemikalien und Pestiziden: Nachwachsende Rohstoffe, die aus einer ökologischen Landwirtschaft stammen (auch als "organic" bezeichnet), sind für nachhaltige Mode ein absolutes Muss. Arket, das zweitjüngste Mitglied des schwedischen H&M-Konzerns, steht für minimalistische Basics von hoher Qualität. Statt auf Fast-Fashion und Billigklamotten setzt die Marke auf erwachsene Mode und Nachhaltigkeit. Dafür werden neben Produkten aus Biowolle, Biobaumwolle und Tencel-Fasern (aus Eukalyptusholz in nachhaltiger Forstwirtschaft hergestellt) beispielsweise auch Daunenjacken angeboten, die zu 100 Prozent recycelte Federn aus alten Schlafsäcken und Bettdecken enthalten.
Schluss mit Ressourcen-Verschwendung: Mode aus recycelten Materialien im modernen Design, die den gleichen Qualitätsstandard wie die besten konventionellen Produkte erreicht — das war 2009 die Vision von Ecoalf -Gründer Javier Goyeneche. Dabei verwendet der Spanier nicht nur recycelte Wolle oder Baumwolle, um die übermäßige Nutzung natürlicher Ressourcen einzudämmen, sondern auch Müll wie alte Autoreifen, Plastikflaschen oder Fischernetze vom Grund des Meeres.
Lange Tradition und große Transparenz: Dass Mode handgemacht ist, garantiert zwar keine ökologischen und sozialen Standards; mit dem Kauf im kleinen Schneideratelier unterstützt man allerdings eine eigenverantwortliche und zumeist auch faire Produktion. So wie bei Braves & Company, dem Store von Stefano Angelico (oben) in Hamburg. Dort entwirft, schneidert und verkauft der aus Rom stammende Designer seine Einzelstücke aus Denim, seien es Shirts, Hemden oder Hosen.
Ökomode und Fair Fashion sind nicht nur Sache der Modefirmen: Auch Verbraucher können etwas tun — ganz einfach in diesen 3 Schritten
1. Den Schrank optimieren — jetzt wird aufgeräumt!
Bei diesem Thema hörst du gerne weg? Platznot? Unordnung? Ausmisten? Aber was ist denn mit deinen Dutzenden T-Shirts, den zig Paar Laufschuhen oder Ihren uralten Jeans, die schon seit Jahren nicht mehr passen? Ertappt! Also, den Schrank auszumisten und neu zu organisieren geht jeden etwas an. Denn ein aufgeräumter Kleiderschrank ist der erste Schritt zum nachhaltigen Umgang mit Mode.
Nur wer weiß, was er hat, kann entscheiden, was er tatsächlich braucht. Weltweit werden nämlich pro Jahr etwa 80 Milliarden Kleidungsstücke gekauft. Alleine in Deutschland sind das durchschnittlich 60 pro Nase. Getragen wird jedes Teil im Schnitt jedoch lediglich 4-mal. Bekleidung als Wegwerfware — genau das ist die Sackgasse, aus der wir mit Nachhaltigkeit und dem Bewusstsein für den Wert der Sachen wieder herausfinden müssen. Statt Fast-Fashion zu konsumieren also die Wiederverwendung kultivieren.
2. Bewusst shoppen gehen — welches Siegel steht wofür?
Dass man beim Einkaufen neuer Klamotten auf ökologische und soziale Standards achtet, ist klar. Allerdings ist der Dschungel aus Siegeln und Kennzeichnungen noch recht unübersichtlich. Fairer Handel? Umweltfreundliche Produktion? Welches Siegel zeigt was genau an? Wie unterscheiden die sich? Und hält ein Siegel, was es verspricht? Bei all diesen Fragen hilft die Seite www.Siegelklarheit.de.
Das Portal bietet nicht nur klare, fundierte Infos und Empfehlungen; durch den Siegel-Vergleich werden die Organisationen auch motiviert, ihre Vergabekriterien Schritt für Schritt zu verbessern. Nachhaltig einzukaufen wird dadurch in jedem Fall erleichtert.
3. Richtig recyceln — diese Container können mehr
Nicht immer sind gute Absichten auch von Erfolg gekrönt. Wer alte T-Shirts, Jeans oder Sportschuhe zum Altkleidercontainer bringt, sollte wissen, dass hinter einigen der darauf zu lesenden Namen von großen Sozialverbänden oder karitativen Organisationen oft private Unternehmen stecken, die Altkleider möglichst lukrativ verkaufen oder verwerten — der soziale oder ökologische Nutzen geht dabei gegen null.
Wirklich seriöse Sammlungen erkennst du zum Beispiel am Label "Fair Wertung" oder dem "bvse-Qualitätssiegel" auf dem Container. In diesen Fällen kannst du einigermaßen sicher sein, dass die gesammelten Textilien und Schuhe — beziehungsweise deren Verkaufserlöse — tatsächlich sozialen oder karitativen Zwecken zufließen. Statt in die Altkleidersammlung kannst du das ausrangierte Zeug auch an sogenannte Upcycling-Designer abgeben. Dort werden dann zum Beispiel aus kaputten Jeans Gebrauchsgegenstände im Denim-Design angefertigt, beispielsweise Portemonnaies, Fußmatten oder Werkzeugtaschen.
Selbstverständlich bestimmen große Labels den Markt, aber es gibt auch Firmen, die bereits nachhaltige, umweltfreundliche und sozialverträgliche Mode anbieten. Bevor du vorschnell etwas kaufst, kann ein Blick nach den Gütesiegeln nicht schaden — oder du kaufst direkt second hand ein. Nachhaltigkeit startet bei dir!
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